Texte aus 4 Jahrzehnten – über ländliche Räume, rechte Hegemonien und widerständige Praxis.
»Ich stehe am Ufer der vereisten Oder. Atme. Ein. Ein. Ein. Bekomme die Luft nicht wieder aus den Lungen gedrückt. Stattdessen kreist weiter die Frage eines Schülers in meinem Kopf: ›Frankfurt lag in der DDR?‹ Mit echtem Erstaunen in seinem Blick. Mein Körper erinnert sich an einen dieser Fahnenappelle im Winter. Gesenkte Köpfe. Angst vor einem Tadel. Auch vor Lob. Die erlösende Klingel. Ausatmen. Aus. Aus. Die Oder fließt ins Baltische Meer. Meine Gedanken folgen den Fischen durch Raum und Zeit.«
– Manja Präkels
Für den zweiten Band der ‘haɪ̯maːtn̩-Reihe (Hrsg. vom Haus der Kulturen der Welt) reist Manja Präkels nach Frankfurt an der Oder und gelangt dadurch an weitere Stationen in ihrem bisherigen Leben. Ihre literarische Reportage wird ergänzt durch Fotografien von Christian Borchert.
In unserer Veranstaltung am 29.05.2025 im Cafè Kuckuck begleiten wir die Schriftstellerin, Journalistin und Musikerin Manja Präkels ein Stück in ihrem literarischen Schaffen. Vom früh klarsichtigen „Kaltland. Eine Sammlung“ über ihren preisgekrönten Roman „Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß“, zum intensiven Essayband „Welt im Widerhall oder war das eine Plastiktüte“ hin zu ihrem neuesten Essay „Gegen den Wind atmen“. Wir ziehen die roten Fäden, schauen auf rechte Hegemonien und widerständige Praxen.
Musikalisch begleitet wird Manja Präkels durch ihren Bandkollegen Benjamin Hiesinger und sie wird auch selbst einige Lieder zu Gehör bringen.
Eine gemeinsame Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt mit dem Cafè Kuckuck und der Arbeitsstelle Rechtsextremismus bei Miteinander e.V.
Der Eintritt ist frei.